Vor drei Jahren haben wir das Erasmus+-Projekt begonnen, welches nun mit einer begeisternden Begegnung der Projektteilnehmenden in Frankreich sein offizielles Ende fand. Alle beteiligten Ländergruppen machten sich auf den Weg nach Troyes, um erneut die Kompetenz der Freskotechnik zu erweitern und die französische Gastfreundschaft zu genießen.
Gleich in den ersten Tagen machten wir uns mit den neuesten Fresken unserer französischen Partner vertraut und lernten eine neue Technik kennen – Sgraffito. In einem großen Wandbild, welches aus kleinen Einzelfließen entstand, ähnlich unserem Fresko in Eberswalde, thematisierten wir die Menschenwanderung. Egal ob Demonstranten, Flüchtende oder feiernde Menschengruppen – das Design der Künstlerin ist so unbestimmt, dass es mehrere Interpretationen zulässt. Grundmaterial und Grundtechnik waren uns vertraut, doch dieses Mal tauschten wir den Pigmentpinsel gegen ein Skalpell. Der weiße Marmorputz musste vom Untergrund gekratzt werden (daher der Name für die Technik) und im Kontrast von rotem Putz mit weißem Marmorputz ergab sich die erhabene Form. Erneut war es ein wunderbares Erlebnis wahrzunehmen, dass alle Beteiligten eine individuelle Aufgabe hatten, welche in der Summe das Gesamtbild ergab. Sprachbarrieren waren keine Hürden, inzwischen verständigen wir uns schon mit Gesten und können Arbeitsschritte voraussehen.
Da Fresko-/ Sgraffito-Technik auch eine langsame Arbeitstechnik ist, musste die Zeit zwischen den Arbeitsgängen genutzt werden.
Wir wurden zum Empfang beim Bürgermeister der Stadt eingeladen, wurden von einer TV-Produktion begleitet, fanden sportlichen Ausgleich beim Paddeln und lernten etwas über die historische Textilindustrie in Troyes.
Die zweite Hälfte des Treffens war gefüllt mit der Arbeit an der Projekthomepage, dem Schreiben der Arbeitsanweisungen und der Klärung der administrativen Schwerpunkte, um das Projekt final abschließen zu können. In wunderbarem Ambiente fand die Abschlussveranstaltung statt und jeder spürte, dass es zwar das Ende des Projektes ist, jedoch nicht der persönlichen Beziehungen und der gemeinsamen Arbeit. Alle arbeiten an neuen Ideen wie unser erfolgreiches Projekt auf neuer Ebene fortgeführt werden kann. IN jeder beteiligten Stadt wurde ein Fresko angebracht, diese symbolisiert nicht nur den Blick auf Europa, sondern auch die Verbundenheit der Projektschulen und -teilnehmenden.