Europa in Fresko - ERASMUS-Projekt in Eberswalde umgesetzt

Seit drei Jahren ist das OSZ II Barnim beteiligte Institution an einem länderübergreifenden Projekt, welches nach mehreren Planungsversuchen trotz aller Schwierigkeiten nun endlich umgesetzt werden konnte.

Es war ein Tag der Freude, als am ersten Advent die ersten Gäste des Projektes aus Troyes/ Frankreich eintrafen und wenig später auch die Schulpartner aus Litomysl/ Tschechien sowie Opole/ Polen. Alle haben angesichts der sich entwickelnden Infektionslage darum gebangt, dass die Fortsetzung des Projektes in Eberswalde erneut verschoben werden muss. In einer kurz vorab durchgeführten Videokonferenz wurden die Voraussetzungen und Bedingungen besprochen und konnte sich geeinigt werden, dass das geplante Fresko im Oberstufenzentrum realisiert wird, es galt die 2G+-Regel.

Das Ziel des Projektes ist die Bewahrung der uralten Freskotechnik, wie sie bereits schon in Pompeji und der Sixtinischen Kapelle in Rom verwendet wurden. Die französischen Experten Passeurs de Fresques aus Troyes geben ihre langjährige Erfahrung mit Studien und selbstgeschaffenen Fresken an die Schulpartner in Litomysl/ Tschechien, Opole/ Polen und nun auch Eberswalde/ Deutschland weiter.

Die geschaffenen Fresken des Projektes sind Ergebnisse von lokalen Wettbewerben und sollen den europäischen Gedanken wiederspiegeln. In Tschechien wurde im Zentrum der Stadt ein Wandbild mit typischen Baustilen Europas geschaffen, in Polen wurde mit der Landschaftsdarstellung eine 26 Meter lange verkommene Gebäudemauer zum viel beachteten Anziehungspunkt für die Einwohner und Gäste der Stadt. In Eberswalde wurde nun eine andere Technik ausprobiert, das Fresko entstand aus 63 Einzelfließen, welche das Gesamtbild ergeben. Zu sehen sind spielende Kinder, die mit ihrer Kleidung die Flaggen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union symbolisieren. Das Bild schlägt gleichzeitig die Brücke zu den Hauptbeteiligten am Oberstufenzentrum, denn das Projekt wird von der Abteilung Sozialwesen getragen und fand auch bei den beteiligten Schülerinnen und Schülern viel Begeisterung.

Das Bekanntmachen mit der Bildvorlage auf Papier, die Übertragung auf eine Folie und schließlich das vorsichtige Eingravieren auf die mit zwei Lagen Kalkputz vorbereiteten Fliesen - all das waren völlig neue Arbeitsschritte in einem künstlerischen Arbeitsprozess. Selbst das Aufbringen der Farbpigmente erforderte unerwartete Geduld, denn eine Freskomalerei zeichnet sich durch Ruhe, Abwarten und mehrmalige Wiederholung eines Farbauftrages aus, ohne dabei in das gewohnte Ausmalen mit Wasserfarben zu verfallen. Immer wieder mahnten die französischen Experten, das Wasser trocknen zu lassen, damit die Farbpigmente tief in den Kalkputz eindringen können und somit wirklich ewig konserviert werden können. Diese Arbeitsschritte wurden zweimal durchgeführt, einmal mit der Projektgruppe, einmal mit den Schülerinnen und Schülern.

Zur offiziellen Präsentation am Ende der Woche lud die Schule enge Kooperationspartner ein, um ihnen das Projekt und die Entstehung des Eberswalder Freskos vorzustellen. Mit Begeisterung und Freude über das Geleistete sehen die Teilnehmenden nun den verbleibenden Projektphasen im Frühjahr 2022 in Polen und Tschechien entgegen, bevor sich alle zum Abschluss in Frankreich treffen.

Das Oberstufenzentrum wird das Fresko im Treppenhaus für alle zugänglich machen und mit Informationen zur Anfertigung eines Freskos ergänzen.