Kinder- und Jugendklinik des Martin- Gropius- Krankenhauses

| Kategorie: OSZ II Barnim
Die Klasse 22a des OSZ II Barnim mit dem Schwerpunktfach Psychologie besuchte die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters in Eberswalde. Gemeinsam mit Frau Forbrig wurden die Schüler:innen von Dipl.-Med. Katrin Gräfe und Herrn Jesse über die Klinik informiert. Frau Dipl.-Med. Gräfe ist die Oberärztin und stellvertretende Chefärztin der Kinder- und Jugendklinik und hat eine Fachausbildung in der Verhaltenstherapie absolviert. Herr Jesse ist für die Koordination der Klinikschule zuständig. Der Besuch ergänzte den Theorieunterricht durch praktischen Klinikalltag.

Allgemeines über die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters

Die Kinder und Jugendklinik des Martin-Gropius-Krankenhaus besteht seit über 40 Jahren und ist eine von fünf Kinder- und Jugendkliniken in Brandenburg. Die Schwerpunkte der Klinik liegen darauf, seelische Probleme der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien zu verstehen und Konflikte aufzulösen. Die Klinik bietet Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre) die Möglichkeit ernstgenommen zu werden, Schwierigkeiten anzusprechen, Selbstvertrauen zu erlangen und ärztliche und psychologische Hilfe zu bekommen. Mit Hilfe eines Sprachvermittlers können Therapeuten usw. sprachunabhänig therapieren.

In der Klinik gibt es verschiedene Stationen. Es gibt die Tagesklinik, bei welcher die Kinder/Jugendlichen tagsüber in der Klinik sind und abends wieder nach Hause gehen. Ebenfalls gibt es die Akutstation/Notaufnahme. Hier werden dringliche Krankheitsfälle aufgenommen. Häufig handelt es sich hierbei um Patienten, welche sich oder andere gefährden. Die letzte Station ist die ambulante Station. Diese bietet für Eltern, Kindern und Jugendliche eine erste Anlaufstelle. Zusätzlich kann eine ambulante Behandlung und Psychotherapie mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten werden.

Therapiemöglichkeiten

Die Therapie der Patienten richtet sich nach dem Stand der Wissenschaft und geht auf die psychische, physische und psychosoziale Entwicklung der Patienten ein. Es gibt in der Klinik ein breites Feld verschiedener Therapiemöglichkeiten, wie die Psychotherapie im Bereich: tiefenpsychologisch fundierte Verhaltenstherapie, systemisch orientierte und Gruppentherapie. Häufig spielen die Eltern und andere Bezugspersonen bei Kindern eine wichtige Rolle und werden dementsprechend in die Therapie miteingebunden. Neben der Psychotherapie werden zu dem Fachtherapien, wie Ergo-, Kunst-, Musik- und Bewegungstherapie angeboten. Die verschiedenen Therapeuten, Psychologen, Psychotherapeuten sowie Ärzte und Pflegekräfte arbeiten eng miteinander zusammen und stehen im engen Austausch miteinander. Durch eine gemeinsame individuelle Fallbesprechung werden Krankheitsbilder von den Ärzten genau besprochen und ausgewertet. Bei Kindern ist die spielerische Therapie ein besonderes Einsatzmittel.

 

Diagnostik

Bereits bei der Ankunft werden beispielsweise durch ein Aufnahmegespräch erste Informationen, die Aufschluss über die Krankheit geben, gesammelt. Nach der Aufnahme erfolgt meist eine Laborkontrolle, um körperliche Beeinträchtigungen durch die Krankheit z. B. Depression (Eisenmangel), Magersucht, … auszuschließen. Die Diagnostikphase kann zwischen 3 - 4 Wochen dauern. Es werden verschiedene Tests in Form von Fragebögen gemacht, diese sind abhängig von der Indikation. Wie auch bei der Therapie arbeiten verschiedene Fachleute zusammen und schreiben Einschätzungen.

Zusammenhang zwischen vermehrt auftretenden Depressionen und der Pandemie

Durch die ständige Angst und auch soziale Isolation konnten schulische Ängste, wie Leistungsangst usw. verdrängt werden. Es haben sich jedoch andere Angst- und Zwangsstörungen entwickelt. Die Auswirkungen der Pandemie machen sich jetzt erst bemerkbar. Es gibt einen großen Zulauf und somit eine lange Warteliste. Gerade Kinder und Jugendliche sind in einem wichtigen Entwicklungsalter. Die plötzliche Isolation und das dauerhafte Zuhausesitzen führte zu einer Zunahme von psychischen Krankheiten.

Klinik und Schule

Die Patienten besuchen neben den Therapien in kleineren Gruppen klassenübergreifend den Unterricht. Die Durchführung des Unterrichtes richtet sich nach den Verwaltungsvorschriften der Klinik. Das Ziel dabei ist es außerdem den Kindern und Jugendlichen persönliche Stabilität, Zuversicht sowie Selbstvertrauen mit zu geben. Es können unter anderem spezifische Lerndefizite beispielsweise mit Einzelunterricht abgebaut werden.  

Weitere Informationen über die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kinder- und Jugendalters finden Sie unter diesem Link:

https://www.glg-gesundheit.de/krankenhaeuser/glg-martin-gropius-krankenhaus-eberswalde/behandlungsspektrum/kinder-und-jugendpsychiatrie

Wir bedanken uns herzlich bei Frau Dipl.-Med. Gräfe und Herrn Jesse.

Ronja Louisa Kühn, LK Psychologie 13