Bericht in Alltagssprache
Wir, die HEP22, fuhren am 31.05.2023 nach Brandenburg/ Havel in die Gedenkstätte „Opfer der Euthanasie-Morde“. Vorab müssen allerdings zwei wichtige Fragen geklärt werden:
Euthanasie? Was ist das? Euthanasie kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „schöner Tod“. Diesen Ausdruck missbrauchten die Nationalsozialisten für die systematische Ermordung von zehntausenden Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung sowie psychischen Erkrankungen.
Und weshalb haben wir uns für die Gedenkstätte in Brandenburg/Havel entschieden?
Die Pflegeanstalt Brandenburg/Havel war eine dieser Tötungsanstalten. Das Besondere an dieser Gedenkstätte sind aber die Guides. Alle Guides sind Menschen mit Lernschwierigkeiten (sogenannte „geistige Behinderungen“). Sie führten uns durch die Geschichte des Ortes und gestalteten mit uns den Tag.
Zu Beginn des Tages erhielten wir die Möglichkeit, uns besser kennenzulernen und erhielten eine Einführung in das Thema. Eins wurde uns bereits zu Beginn deutlich: Es beginnt immer mit Worten – dann folgen Taten. So war es auch im Vorfeld der Euthanasie-Aktion. Danach begann die Führung über das Gelände. Wir hielten an verschiedenen Standpunkten inne, erhielten Einblicke in die Abläufe der Tötungsanstalt, erfuhren von Einzelschicksalen der deportierten Menschen und waren sprachlos über die Motivation der Täter:innen. Die Ausstellung der Gedenkstätte beeindruckte mit kreativen Medien und einem vorgeführten Rollenspiel, in welchem uns szenisch verdeutlicht wurde, wie über das Leben von Menschen mit Behinderung unter Verwendung eines Fragebogens entschieden wurde. Die Führung endete an den Grundmauern der Gaskammern.
Abschließend trafen wir uns zu einer Abschlussrunde. Fragen wurden gestellt, Gedanken ausgetauscht, Tränen flossen und die Fassungslosigkeit über die Geschehnisse an diesem Ort nahmen viel Raum ein. Es war ein sehr emotionaler und prägender Tag. Die Guides konnten uns durch ihre authentische Art, ihr persönliches Interesse und Expertenwissen dieses Thema näherbringen.
Wir, die HEP22, geben allen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen möchten, eine klare Empfehlung.
Die Exkursion fand in Kooperation mit Frau Kislat und Frau Vignanelli vom Projekt „Respekt Coach“, der Lebenshilfe Brandenburg – Potsdam e.V. und der Gedenkstätte „Opfer der Ethanasie-Morde“ Brandenburg/Havel statt.
Bericht in leichter Sprache
Am 31. Mai 2023 war unsere Klasse in Brandenburg an der Havel.
In dieser Stadt befindet sich eine Gedenk-Stätte.
Eine Gedenk-Stätte ist ein Ort, der an Menschen erinnert.
An diesem Ort wurden vor langer Zeit Menschen mit Behinderung getötet.
Erzählt haben uns das alles Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.
Sie haben uns dabei Fotos gezeigt und Fragen beantwortet.
An dem Tag haben wir viel gelernt und es war sehr interessant.
Mehr könnt ihr im Internet auf der Seite „Geschichte Inklusiv“ erfahren: